AMAzE 2.0 (AutoMAtische Einreichung 2.0)


Vor dem Hintergrund der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und der fortschreitenden Degradierung von Böden zielt das AMAzE 2.0 Projekt auf eine optimale Nutzung urbaner Grünräume ab. Im Zentrum des Projekts steht die Entwicklung eines idealen digitalen Baueinreichungsprozesses, der sowohl gebäuderelevante Aspekte als auch die Integration städtischer Grünräume berücksichtigt. Schwerpunktmäßig soll ein reibungsloser und effizienter Datenaustausch zwischen allen beteiligten Behörden, Planungsbüros und Bauinteressenten ermöglicht werden. Hierbei wird auf freie Dateiformate aus dem Bereich des Building Information Modelling (BIM) zurückgegriffen. Die Integration von BIM-Daten in bestehende Geoinformationssysteme (GIS) ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Vorgehensweise. Dadurch wird eine umfassende Datendurchgängigkeit angestrebt, die dazu beitragen soll, den negativen Effekten der fortschreitenden urbanen Versiegelung, wie städtische Überhitzung und erschwerter Wasserabfluss bei Starkregenereignissen, adäquat zu begegnen.
Ein weiteres zentrales Anliegen des Projekts AMAzE 2.0 ist die Gewährleistung der tatsächlichen Umsetzung von bewilligten Grünflächen in Übereinstimmung mit den genehmigten Planungen, nachdem Bauvorhaben realisiert wurden. Städtische Grünflächen umfassen dabei nicht nur das klassische bodengebundene Grün, sondern auch Dach- und Fassadenbegrünungen, die in Zukunft verstärkt in städtebauliche Maßnahmen integriert werden sollen.
Diese vertikale Erweiterung urbaner Grünflächen bietet ein erhebliches Potenzial, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Flächenknappheit effektiv zu begegnen.
Für die Identifikation und Analyse dieser Grünflächen sowie von versiegelten Flächen setzt das Projekt auf innovative Ansätze aus der Bildanalyse und der künstlichen Intelligenz. Die entwickelten Modelle erlauben es, zwischen hoher Vegetation wie Bäumen und Hecken und niedriger Vegetation wie Büschen und Rasen zu unterscheiden. Ebenso erfolgt eine Klassifizierung versiegelter Flächen, unterteilt in Gebäude, vollständig versiegelte Flächen wie Asphalt und teilweise versiegelte Bereiche wie Kies.
Zur Evaluierung des Gesamtprozesses und Validierung der entwickelten Modelle für die Erkennung von Versiegelungen und Grünräumen werden umfangreiche GIS-Daten der Stadt Klagenfurt genutzt, ergänzt durch zweijährige Überflugdaten des Stadtgebiets. Diese hochauflösenden und aktuell relevanten Datenbestände ermöglichen eine präzise Analyse und Nachverfolgung urbaner Entwicklungen.
Konsortialführung
Fraunhofer Austria Research GmbH: DI Dr. Christina Petschnigg, DI Alexander Pamler, Dipl.-Math. Dr. Torsten Ullrich
Projektpartner
A-NULL Development GmbH
DI Kurt Battisti, DI Jacqueline Scherret, DI Markus Dörn
Magistrat der Landeshauptstadt Klagenfurt Abteilung Vermessung und Geoinformation
DI Günter Koren
Technische Universität Wien Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft
DI Daniel Pfeiffer
VIE Build GmbH
DI Morten Loës, M.Sc.
Statement
Das AMAzE 2.0 Projekt entwickelt einen digitalen Baueinreichungsprozess, der durch die Nutzung von BIM und GIS eine effiziente Integration urbaner Grünräume sicherstellt und so den Schadfolgen urbaner Versiegelung entgegenwirkt