edging—bodies without orgasms | Aktuelle Ausstellung im Kunstraum
Ausstellung, 13. Juni – 14. August 2025
Werke von Apparatus 22, Albin Bergström, Luca Büchler, Monilola Olayemi Ilupeju,
Francis Whorrall-Campbell
Unter dem Titel edging—bodies without orgasms kuratiert Michał Leszuk eine Gruppenausstellung im Kunstraum Lakeside, die das Jahresthema Glitch um künstlerische Positionen erweitert, die die Welt für eine queere Sprache öffnen und die hegemoniale Vorherrschaft der Mehrheitsgesellschaft edgen – auf die Spitze treiben. Edging, auch als Orgasmuskontrolle bekannt, allein, mit einer*einem oder mehreren Partner*innen praktiziert, ist dabei als Phänomen zu begreifen, das über den Bereich des Sexuellen hinausgeht und dennoch in ihm verankert bleibt. Mit ausgewählten Werken von Apparatus 22, Albin Bergström, Luca Büchler, Monilola Olayemi Ilupeju, Francis Whorrall-Campbell sowie einer eigenen kuratorischen Recherche geht Leszuk den Widersprüchlichkeiten und den Potenzialen des Edging im Sinne eines modus operandi auf den Grund.
Lust und Erregung stehen dabei einer scheinbar ziellosen (sexuellen) Aktivität gegenüber. Übertragen auf gesamtgesellschaftliche Verhältnisse findet sich auf der einen Seite Akzeleration auf allen Ebenen und auf der anderen sozialer Stillstand, ja Rückschritt. Edging teilt in diesem Zusammenhang zentrale Merkmale des Glitch: „Hier liegt das Paradox: Glitch bewegt, blockiert aber auch“, schreibt Legacy Russell, deren Konzeption von Glitch maßgeblich für das Jahresprogramm 2025 im Kunstraum Lakeside ist: „Glitch setzt in Bewegung und erzeugt simultan ein Hindernis. Glitch verleitet und Glitch verhindert. Damit wird der Glitch zu einem Katalysator, der neue Wege eröffnet, in neue Richtungen weist.“